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Elfmeterkrimi: Sevilla mit den besseren Nerven

Sevilla FC - SL Benfica 0:0 n.V. (Sevilla gewinnt 4:2 i.E.)
Beide Teams vergaben in 120 spannenden Minuten reihenweise Chancen - im Elfmeterschießen blieben die Spanier dann eiskalt.

Elfmeterkrimi: Sevilla mit den besseren Nerven
Elfmeterkrimi: Sevilla mit den besseren Nerven ©AFP/Getty Images

In einem über weite Strecken packenden Endspiel der UEFA Europa League behielt Sevilla FC im Elfmeterschießen gegen SL Benfica die Oberhand. Nach torlosen 120 Minuten avancierte Torwart Beto im Turiner Juventus-Stadion mit zwei gehaltenen Elfmetern zum Held, ehe Kevin Gameiro die Spanier zum Titel schoss. Die Elf von Jorge Jesus musste sich somit wie schon im letzten Jahr knapp vor dem Ziel geschlagen geben.

Mit Anpfiff stellten beide Teams das Visier hoch und sorgten so für eine temporeiche Partie mit viel versprechenden Ansätzen auf beiden Seiten. Brenzlig wurde es erstmals in der 14. Minute, als Sevillas Torwart Beto nach Freistoß von Nicolás Gaitán in allerhöchster Not gegen Ezequiel Garay klärte. 

Wirklich überlegen war jedoch keiner der beiden Finalisten. Während Sevilla, angetrieben vom starken Ivan Rakitić, trotz einiger guter Einzelaktionen keine Durchschlagskraft im letzten Drittel entwickelte, blieb auch das schnelle Kurzpassspiel von Benfica ohne Wirkung. Zum ganz großen Risiko waren beide Teams Mitte der ersten Halbzeit noch nicht bereit.

Erst kurz vor dem Pausenpfiff ging es nochmals zur Sache: Sevillas Alberto Moreno kam nach Vorarbeit von José Antonio Reyes von der Strafraumgrenze zum Abschluss, zirkelte das Leder aber in die Arme von Jan Oblak. Kurz darauf gab es eine Ecke für die Spanier, bei der Benficas Abwehrchef Luisão mit einem entschlossenen Zweikampf die Möglichkeit von Carlos Bacca zunichte machte.

In der Nachspielzeit segelte auf der Gegenseite ein langer Ball zu Maxi Pereira, der aus kurzer Distanz aber nicht an Beto vorbei kam. Sekunden später war Gaitán durch, allerdings konnte Federico Fazio mit letztem Einsatz die Benfica-Führung verhindern.

Noch mehr Glück hatte die spanische Hintermannschaft in einer irren Szene in der 48. Minute. Nach einem Konter stand Lima auf der linken Seite ganz frei, doch Nicolas Pareja konnte für seinen bereits geschlagenen Keeper kurz vor der Linie retten und mit einer Menge Dusel schaffte es Sevilla, auch die beiden Nachschusschancen von Rodrigo und Lima abzublocken.

Sevilla antwortete mit einer feinen Vorarbeit von Rakitić auf Reyes, der die Kugel aus zwölf Metern direkt nahm und nur knapp am Tor vorbei zielte (53). Der ehemalige spanische Nationalspieler kam 120 Sekunden später erneut zum Abschluss, hämmerte das Leder aber direkt in die Arme von Oblak.

Plötzlich war wieder richtig Zug in der Partie und immer wieder taten sich in beiden Hälften Räume auf. Nach einer Stunde hätte die Begegnung mindestens ein Tor verdient gehabt, dass es jedoch torlos blieb, lag auch an Oblak, der in der 61. Minute zum wiederholten Male gegen Reyes parieren konnte.

Auch Benfica versiebte weiter beste Chancen, so wie in der 72. Minute. Erst ging Maxi Pereira stark an Rakitić vorbei und fand in der Mitte den einschussbereiten Lima, doch irgendwie bekam Coke noch ein Bein dazwischen. Ein ähnliches Schicksal ereilte kurz danach auch Rodrigo, dessen Versuch von der Strafraumgrenze an Fazio hängen blieb. Danach durfte sich Beto mal wieder auszeichnen, als er den Distanzschuss von Lima gerade noch über die Latte lenkte (84.).

Sevilla hing in der Schlussphase in den Seilen, rettete sich nach der letzten Chance von Garay, der in der Nachspielzeit volley aus sieben Metern über die Latte schoss, aber in die Verlängerung. Dort setzte sich Benficas Überlegenheit fort, die Portugiesen schafften es aber nicht, dies auch auf die Anzeigetafel zu übertragen. Limas Freistoß fand zwar seinen Weg an der Mauer vorbei, Beto war aber erneut auf dem Posten (99.)

Nach langer Zeit kam Sevilla dann mal wieder mit einem Konter durch und Bacca hatte das 1:0 auf dem Fuß, setzte seinen Abschluss aber Zentimeter am Benfica-Kasten vorbei. Auch der kurz zuvor eingewechselte Gameiro hatte kein Glück, als er in der 110. Minute nur das Außennetz traf.

Schließlich musste das Elfmeterschießen entscheiden. Óscar Cardozo und Rodrigo versagten dabei auf Seiten von Benfica die Nerven und scheiterten an Beto, so dass Gameiro die Partie schon beim vierten Elfmeter von Sevilla zugunsten der Spanier entschied.

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