2005/06: Sevilla beendet lange Durststrecke
quinta-feira, 1 de junho de 2006
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2006 hatten die Fans von Sevilla FC endlich wieder einmal Grund zur Freude, denn 44 Jahre nach der letzten Teilnahme an einem Europapokal-Finale und fast 60 Jahre nach dem letzten großen Titel konnte sich ihr Team durch einen 4:0-Erfolg über Middlesbrough FC in Eindhoven den UEFA-Pokal sichern. Dies war zugleich der erste europäische Titel für Sevilla. Der letzte Titelgewinn datierte aus dem Jahr 1948, damals konnte Sevilla den spanischen Pokal holen.
Doppelpack von Marescas
Sevilla brachte die andalusische Sonne mit nach Eindhoven. Die Temperaturen in der niederländischen Stadt stiegen immer weiter an, und die Fans feierten bereits vor Spielbeginn in der Innenstadt. Luis Fabiano sorgte mit seinem Kopfballtor Mitte der ersten Halbzeit dafür, dass die Fiesta im PSV-Stadion fortgesetzt wurde. Zwei späte Tore von Enzo Maresca und ein Treffer in der Nachspielzeit von Frédéric Kanouté setzten den Schlusspunkt hinter einer grandiosen Saison der Mannschaft von Juande Ramos.
Tragisches Ende für Boro
Für Middlesbrough nahm es ein tragisches Ende, denn die Engländer hatten sich mit starken Vorstellungen bis nach Eindhoven gekämpft. Die erste Runde und die Gruppenphase überstanden sie ohne Niederlage. In der K.-o.-Phase warteten dann mit dem VfB Stuttgart und dem AS Roma dicke Brocken, doch die dramatischen Höhepunkte sollten im Viertel- und Halbfinale gegen den FC Basel 1893 und den FC Steaua Bucuresti folgen. Beide Male musste Boro im Rückspiel im heimischen Riverside-Stadion einen Rückstand aufholen, doch beide Mal kassierte man ein frühes Gegentor. In beiden Partien mussten die Engländer in der zweiten Halbzeit drei Mal treffen - und unglaublicherweise ist ihnen das auch gelungen.
Maccarone der Held
Massimo Maccarone war in beiden Spielen der Held des Tages, als er nach sensationellen Aufholjagden zwei Mal in letzter Minute den entscheidenden Treffer erzielte. Damit stand Middlesbrough bei der zweiten Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb bereits im Finale. Beim Endspiel sollte zum letzten Mal Steve McClaren auf der Trainerbank sitzen, der danach die englische Nationalmannschaft übernahm. Am Ende war es jedoch sein Kollege Juande Ramos, der Eindhoven mit einem Lächeln verlassen konnte.
Siegtreffer von Puerta
Sevilla hatte sich als Sieger der hart umkämpften Gruppe H für die nächste Runde qualifiziert, ehe der FC Lokomotiv Moskva und LOSC Lille Métropole ausgeschaltet wurden. Im Viertelfinale folgte dann ein souveräner Auftritt, Javier Saviola führte Sevilla mit einem Doppelpack zu einem 4:1-Hinspielsieg gegen den FC Zenit St. Petersburg. Im Halbfinale wartete dann der FC Schalke 04. Sevilla, das in diesem Jahr den 101. Geburtstag des Vereins feierte, schaffte in Gelsenkirchen ein torloses Remis, ehe Antonio Puerta im Rückspiel im Ramón-Sánchez-Pizjuán-Stadion in der Verlängerung den entscheidenden Treffer markierte. Nach diesem Spiel fand in Sevilla noch das traditionelle Stadtfest Feria de Abril statt, und die Feierlichkeiten sollten noch bis zur Partie in Eindhoven weitergehen.